Ressourcenfinder: Die Jagd nach dem Schatz in Dir!

„Ich kann das halt nicht!“ Der Super-Joker zum Selbstbetrug: Er rechtfertigt jeden Misserfolg und entbindet Dich von der Ursachenforschung. Ich kann es halt nicht. Weil? Ist so. Aber jedes Problem ist eine noch nicht gefundene Lösung! Und alle Kräfte, die Du dafür brauchst, schlummern bereits in Dir! Du wirst staunen, welche kostbaren Stärken und Fähigkeiten Du ohne es zu wissen besitzt, und die nur darauf warten, von Dir ausgegraben zu werden! Also, nimm die Schaufel und ein Stück Käse für Ben Gunn, singe „Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste“ und auf geht die Jagd nach dem Schatz in Dir!

„Arrh, Jim Lad, reich mir den Rum und ich erzähle von Käpt’n Flint und wie er mit seiner Crew die Beute von unzähligen Raubzügen auf der Insel vergrub“ – Wer würde da nicht hellhörig? Wer würde dem alten Seebären nicht noch einen steifen Grog kredenzen und ihm sogar das Holzbein mit Politur einreiben, nur damit er uns gedanklich auf Schatzjagd mitnimmt? Vielleicht auch echt? Vielleicht hat er eine vergilbte Karte aus Pergament im Hutband, die uns zu verborgenen Reichtümern führt, und die getakelte Fregatte wartet bereit zum Auslaufen auf die Flut?

Jeder ist ein Schatzjäger!

Allein schon der Gedanke an eine Schatzjagd lässt den Adrenalinspiegel steigen. Dabei ist nicht einmal wichtig, um was für einen Schatz es sich handelt: Ob Du mit einem Metalldetektor durch Wälder streifst, Second Hand Läden nach unerkannten Preziosen durchkämmst, bei Netflix die supertolle Serie finden möchtest, die noch keiner kennt, oder zum xten Male Stevensons Schatzinsel liest: Niemand kann behaupten, dass er gegen das Schatzjagdfieber immun wäre.

Wenn es ums Lernen geht, sind die Meisten weniger abenteuerlustig. Da ist oft der vertraute Weg der bevorzugte, auch wenn er geradewegs gegen die Wand führt. „Warum machst Du das denn immer wieder so wie beim vorigen Mal?“ – „Wenn ich was ändere, habe ich Angst, zu scheitern.“ – „Aber du scheiterst doch auf diese Weise auch jedes Mal?“ – „Siehst du!“ Kannst Du Dich auch an Situationen erinnern, in denen Du nichts geändert hast, um denselben Fehler immer und immer wieder zu machen? Jeder kann das, weil es menschlich ist. Weil die vertraute Niederlage weniger gefährlich wirkt, als sich von alten Verhaltensmustern zu lösen, und was Neues zu riskieren.

Lieber vertrautes Scheitern als ungewohnten Erfolg riskieren?

Lernprobleme spielen sich zu 99% im eigenen Kopf ab. Und nirgends ist das Risiko der „self fulfilling prophecy“, der negativen Vorhersage, für deren Eintreten ich unbewusst alles tue, so groß, wie hier. „Ich kann das nicht!“ ist Ausdruck eines geringen Vertrauens in die eigene Leistungsfähigkeit. Das macht unsicher. Unsicherheit erhöht die Fehleranfälligkeit. Das macht Fehler auch wahrscheinlicher. Mehr Fehler heißt schlechtere Ergebnisse. Und so schafft sich das negative Selbstbild seine eigene Bestätigung: „Ich hab‘ doch gleich gewusst, dass ich es nicht kann.“

Ein Hamsterrad. Allerdings mit begrenzter Laufzeit: Denn jede Lernzeit geht einmal zu Ende – so oder so.

Aber: Du schaffst Dir dieses Hamsterrad selbst! Und das ist eine gute Nachricht! Denn so massiv und unverrückbar und alternativlos es auch erscheinen mag: Was Du erschaffen hast, kannst Du auch verändern. Wäre es nicht toll, wenn aus dem Hamsterrad, das nur Kraft kostet und nirgendwo hinführt, eine Rolltreppe zu Deinem erwünschten Ziel wird? Na dann mal los: Du bist in der Lage das zu ändern. Du bist der Gott Deines inneren Universums. Du hast es erschaffen, da wirst Du doch aus einem Laufrad eine Treppe machen können?

Trau Dich, Dir was zuzutrauen!

„Aber dafür brauche ich doch Superkräfte – die habe ich nicht!“ Denn: „Ich kann das doch nicht.“ Und das ist genau der Knackpunkt: Eben doch! Da müssen wir gar nicht den ollen Einstein zitieren, wie wenig Prozent des Leistungsvermögens des Hirns wir nur nutzen. Das stimmt zwar, aber hier geht es um ganz konkrete Kräfte, die Du hast, und derer Du Dir nur bewusst werden musst, um sie zu nutzen. Deine persönlichen Ressourcen!

„Ich kann das nicht.“ Da isser wieder der Joker. Wie wäre es aber, wenn Du den Spieß einfach mal umdrehen würdest? Wenn Du, statt im Vorhinein eine negative Prophezeiung zu treffen, die sich dann aller Wahrscheinlichkeit nach auch erfüllen wird, die gegenteilige Frage stelltest und Dir ganz genau überlegtest: Was kann ich denn gut? Wo liegen meine Stärken, was ist mir bisher im (Lern-)Leben gelungen und wie habe ich das gemacht? Wer unterstützt mich, auf wen kann ich mich verlassen? Welche Fertigkeiten, Möglichkeiten, Fähigkeiten habe ich? Auf welche Erfolge kann ich zurückblicken?

Das kannst Du alles!

Das geht zum Beispiel mit einer Mindmap: Du bist das Zentrum, und in dieses Zentrum führen verschiedene Pfeile, die Dir Energie zuführen. Einer dieser Pfeile heißt beispielsweise „Persönliche Eigenschaften“. Planer oder Improvisierer, Sprinter oder Marathonläufer, arbeitest Du supersorgfältig oder superschnell? Wichtig: Hier sind wir Schatzsucher, das heißt negative Attribute interessieren uns in diesem Moment nicht: Mal abgesehen davon, dass die meisten negativen Selbstzuschreibungen diskutabel wären – Der Goldwäscher im Fluss ist nur an Nuggets interessiert. Die wertlosen Kiesel schüttet er sofort aus, ohne mit ihnen unnötig Zeit zu verlieren.

Und auf diese Weise kannst Du systematisch Dich selbst und Dein persönliches Umfeld abklopfen. Alles ist möglich! Frag Dich zum Beispiel mal „Was habe ich bisher alles gelernt?“ Fremdsprachen, Sportarten, den konfliktfreien Umgang mit der anstrengenden Tante – Dein tägliches Leben besteht aus unzähligen Fertigkeiten, die Du nicht von Geburt an hattest, sondern die Du erwerben musstest. Dazu brauchst Du intellektuelle Fähigkeiten. Kein Mensch ist ohne!

Aber auch außerhalb Deiner selbst gibt es Ressourcen, die Du nutzen kannst und sollst: Wie sieht Dein soziales Umfeld aus? Auf wen kannst Du Dich verlassen? Welche Familienmitglieder und Freunde sind für Dich da, egal was passiert? Wieviel Kraft und Selbstbewusstsein kannst Du daraus schöpfen?

Tritt die Ressourcenlawine los!

Und das ist erst der Anfang! Bei der Suche nach Deinen Ressourcen ist völlig egal, wie und wo Du anfängst zu suchen: Du wirst auf persönliche Stärken stoßen. Und sobald die erste da ist, hast Du den ersten Stein losgetreten und der stößt weitere an und so wächst die Menge der Ressourcen, die Dir bewusst werden, immer weiter und weiter, bis eine gewaltige Lawine aus Kraft und Selbstbewusstsein alle Sorgen, Probleme und Unsicherheiten wegreißt!

Wahrscheinlich ist Deine Mindmap bereits voll, bevor Du alles aufgeschrieben hast, was Dich stark macht. Bewahre sie gut auf, hänge sie über den Schreibtisch oder lege sie griffbereit in die Schublade. Und immer, wenn diese innere Stimme aus dem Unterbewusstsein laut dazwischen grölt „Das kann ich nicht“, hältst Du ihr den schriftlichen Beweis unter die Nase: Doch, ich kann das. Und noch Vieles mehr!

Und mit diesem festen Fundament an Selbstvertrauen und Überzeugtsein von den eigenen Möglichkeiten traust Du Dich auch, mutige, neue Wege zum Lernerfolg zu gehen: Du verlässt das Hamsterrad der negativen self fulfilling prophecy nicht nur, Du haust es kaputt!

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